Mein Projekt

Ich arbeite nun für 11 Monate in dem Durbanville Children's Home in Durbanville, einem Vorort von Kapstadt. Das Kinderhuis bietet Kindern den Schutz, den sie brauchen, nachdem sie aus ihren Familien geholt wurden, die sie auf jegliche Art und Weise missbraucht haben.

"All children have wings, we teach them how to fly"

Donnerstag, 30. Januar 2014

Abschied, Leben im Kinderheim, Roadtrip zum Kap Agulhas

Die letzten Wochen hier waren schwierig, da jetzt die Zeit angebrochen ist, in der uns Einige verlassen müssen und auch schon haben. In der Regel gehen immer nochmal alle zusammen feiern und als uns vor 2 Wochen die Sandhya verlassen hat, waren wir noch einmal an der Long Street. Der Abend war super schön, man konnte richtig beobachten, wie 3 verschiedene Phasen durchlaufen wurden. Die erste Phase war, in der alle total in Party Laune waren und gefeiert haben. Nachdem der Alkohol dann langsam seine Wirkung gezeigt hatte, haben wir reihenweise angefangen zu weinen. Anschließend floss dann noch mehr an Getränken und es sind super verrückte Sachen passiert. 

mit Sandhya

Am nächsten Tag sind wir noch mit ein paar Leuten ins Mzoli's gegangen, haben dort noch die letzten Stunden mit ihr verbracht und einen echt schönen Tag gehabt. Für alle, die noch nicht wissen, was das Mzoli's ist: So etwas wie ein Festzelt mit Fleischerei nebenbei. Man kauft Fleisch und gibt es dann ab, um es grillen zu lassen. Der Bon ist im Prinzip die Eintrittskarte, dort wird dann mit den Einheimischen, getrunken, gesungen und zu afrikanischen Housebeats getanzt. Das Mzoli's befindet sich mitten in dem Township Gugulethu und mittlerweile sind dort auch einige Touristen anzutreffen. Nach ein paar Stunden kann man das Fleisch abholen und es wird dann einfach mit den Händen gegessen. 

mit Raphael

 mit Linda (eine meiner super Zimmermitbewohnerinnen)

mit Raphael und einem Einheimischen.

Da wir ja momentan nur noch zwei Autos haben und um die 40 Leute sind, hat man nicht oft die Gelegenheit mal aus dem Kinderheim rauszukommen, deswegen habe ich sehr viel Zeit zu Hause verbracht. Meistens lese ich dann, oder wir machen irgendwelche verrückten Sachen. Aber in letzter Zeit hatten wir Abends auch immer full house bei mir im Zimmer, da Raphael, Tilmann und Marco immer noch bei uns sind und wir alle total viel Quatsch machen. 
Andererseits hat man so auch Zeit sich ein bisschen mehr mit den Kindern zu beschäftigen.





Vor ein paar Tagen hatten wir doch dann tatsächlich die Gelegenheit Abends ein Auto zu nehmen und sind mal wieder Richtung Kapstadt gefahren. Auf dem Weg dorthin hat man vom Highway aus den traumhaften Sonnenuntergang gesehen.

 Unser Weg endete wie so oft auf dem Signal Hill, von wo wir gesehen haben, wie es langsam dunkel und Kapstadt zu einem Lichtermeer wurde.



Wir haben zu den sanften Klängen der Reggae Musik mit Decken auf der Straße gesessen und einfach nur die Aussicht genossen. Glaubt mir, wenn man dort oben sitzt, braucht man noch nicht mal reden. Wir haben auch wieder einige Fotos gemacht und auch versucht mal ein paar Gruppenbilder hinzubekommen.

mit Linda


mit Mathilda, Linda, Jaqy und Jannis

Letzte Woche haben Lenka, Linda und ich einen Trip zum Kap Agulhas, dem südlichsten Punkt des afrikanischen Kontinents, geplant. Am Wochenende war es dann soweit und Samstag Morgen ging es los. Ich hatte in der Nacht nur 3 Stunden geschlafen, aber von der Müdigkeit gar nichts gemerkt. Die Fahrt dorthin war doch ganz schön weit, da wir die Küstenstraßen entlang gefahren sind. Es war mal wieder traumhaft schön, die Strände, die Berge, die Städte und das Wetter sowieso. Wir haben einen Zwischenstop in Pearly Beach eingelegt, wo wir uns ein bisschen an den Strand gelegt und zu Mittag gegessen haben. Da wir von unserem Zimmer nur ungefähr ein gescheites Foto haben, haben wir uns vorgenommen möglichst viele Gruppenfotos zu machen, damit wir diese an unsere Wand hängen können. Das erste entstand im Auto auf der Fahrt.
In Pearly Beach haben wir dann auch noch welche am Strand gemacht.
Wie man sieht hatten wir super viel Spaß und waren trotz des Schlafmangels total motiviert.
Anschließend ging es dann weiter Richtung Kap. Auf dem Weg dorthin sind wir durch das Naturreservat gefahren, was ziemlich aufregend war, da es dort keine richtige Straßen gab. Aber genau diese Straßen und den roten Sand liebe ich so sehr.



Die Wolken an diesem Tag waren einfach nur perfekt.
Als wir dann nach ca. 6 Stunden Fahrt angekommen sind, waren wir so angetan von dem Backpackers. Es war so schnuckelig eingerichtet und unser Zimmer war super. Die Betten waren so bequem und die Bettwäsche so schön, dass wir die am liebsten geklaut hätten. Nachdem wir uns dann ein wenig ausgeruht haben, sind wir auch schon los Richtung Leuchtturm und dem Markierungsstein, wo das Meer in den Indischen Ozean und Atlantik aufgeteilt wird, des Kaps gefahren. Ich habe von der Umgebung her ein bisschen gefühlt wie in Deutschland an der See. 



 Die Gruppenfotos durften natürlich auch nicht fehlen.
 Ungefähr einen Kilometer weiter ist ein altes Schiffwrack im Meer, an dem uns empfohlen wurde den Sonnenuntergang zu schauen. Also sind wir nochmal zu dem Leuchtturm zurück gefahren und haben uns diesen angeschaut.

Ja, auf einem Stein haben wir uns auch noch verewigt.


Die Sonne hat sich dann auch immer mehr dem Horizont genähert, was uns dazu veranlasst hat zu diesem besagten Wrack zu fahren. Eigentlich haben wir erwartet, dass es dort von Touristen nur so wimmelt, aber wir waren doch tatsächlich die Einzigen dort. Haben das Auto also geparkt, die Decken mitgenommen, was zu trinken, und haben es uns gemütlich gemacht. Während ich ein wenig rumgeklettert bin, um den perfekt Platz, Winkel, Moment für ein Foto zu finden, haben die anderen freudig dabei zugesehen und mich ein wenig ausgelacht. Irgendwann habe ich dann aufgegeben und beschlossen, dass es jetzt wichtiger ist mit den anderen dort zu sitzen und es einfach zu genießen.

 Wie ihr sehen könnt, habe ich meine Haare mal wieder gefärbt, sind jetzt feurig rot.
die Lenka

Am Ende haben wir uns alle einen möglichst flachen Stein gesucht und uns gegenseitig etwas darauf geschrieben. Das war eine super schöne Idee, auch wenn unsere Steine schwer sind und uns gut Gewicht für den Heimflug wegnehmen, aber das ist es wert. 
Am Ende des Abends haben wir noch Pasta gekocht und draußen gelegen, um den Sternenhimmel anzusehen. Allein schon wegen des Himmels, müsste sich jede mal die Zeit nehmen hier hin zu reisen. Ich habe noch nie in meinem Leben so unglaublich viele, hell leuchtende Sterne am  Himmel gesehen. Manchmal kann man sogar die Milchstraße unfassbar gut sehen. In dieser Nacht war es wieder so toll und nachdem wir dann doch noch müde geworden sind, sind wir alle ins Bett gefallen und haben sofort geschlafen. Am nächsten Morgen ist der Akku meiner Kamera leider leer gegangen, dann haben wir noch schnell gefrühstückt und ausgecheckt, um uns auf den Weg nach Arniston zu machen. Doch bevor wir das gemacht haben, haben wir uns die Zeit genommen am Hafen die Rochen zu sehen, am Strand zu liegen und anschließend in einem Fischrestaurant etwas essen zu gehen.
Am Hafen angekommen, wurde Lenka erstmal direkt von eine Möwe angeschi**en.

Nachdem das Dilemma beseitigt war, ging es mit dem Programm, wie geplant weiter. 



Ich habe natürlich keinen Fisch gegessen, dazu kann ich mich noch immer nicht überwinden. Aber vielleicht kommt das ja noch.
Nach dem guten Essen haben wir uns dann letztendlich auf den Weg nach Arniston gemacht.
Dort angekommen sind wir an den Strand gegangen und eine gefühlte Ewigkeit durch Sanddünen gelaufen. Unser Ziel war eine Höhle, die man bei Ebbe besichtigen kann. 


Nach dem aufregenden Abstieg, mussten wir dann noch einen Weg entlang, bei dem man teilweise bis knapp zu den Knien im Wasser stand. Aber der ganze Aufwand hat sich eindeutig gelohnt.
Dort haben wir uns dann auch nochmal verewigt.
Nachdem wir dann auch irgendwann wieder am Auto angekommen waren, haben wir uns dazu entschieden noch an den Strand zu gehen. Gegen Abend haben wir uns dann auf den Heimweg gemacht. Die Rückfahrt ging dann nicht an der Küste entlang, sondern durchs Inland und war auch total schön. Abends angekommen, haben wir dann leider bemerkt, was wir für einen übertriebenen Sonnenbrand alle haben. Mittlerweile tut er nicht mehr so weh, aber die ersten 2 Tage waren die Hölle. Aber was solls, das wird alles braun. 

Für heute bin ich mit der Arbeit fertig, was auch wirklich gut so ist, denn es ist so heiß heute, dass ich zwischendurch wirklich dachte, dass ich gleich ohnmächtig werde. Ich denke mal wir werden gleich, wenn die Kinder alle in den Häusern sind, in den Pool gehen und uns ein wenig abkühlen. 

In weniger als zwei Wochen sind meine Eltern schon hier. Da freue ich mich wahnsinnig drauf, bin aber auf der anderen Seite echt traurig, weil ich mich bis dahin noch von 3 richtig guten Freundinnen/Freunden verabschieden muss. Aber der Abschied gehört nun mal dazu. Innerhalb Deutschlands wird es kein Problem sich wieder zu sehen und so habe ich wenigstens einen Grund mal nach Frankreich, in die Schweiz und nach England zu reisen. 















1 Kommentar:

  1. Toller Blog. Super Fotos. Freue mich schon auf den nächsten Blogeintrag.

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