Mein Projekt

Ich arbeite nun für 11 Monate in dem Durbanville Children's Home in Durbanville, einem Vorort von Kapstadt. Das Kinderhuis bietet Kindern den Schutz, den sie brauchen, nachdem sie aus ihren Familien geholt wurden, die sie auf jegliche Art und Weise missbraucht haben.

"All children have wings, we teach them how to fly"

Mittwoch, 8. Januar 2014

Christmas, New Years Eve, Birthdays, stolen Cars, Cape Point


Zu Beginn wünsche ich euch allen noch ein frohes neues Jahr und nur das Beste für euch. Hoffentlich habt ihr die Weihnachtstage und Silvester mindestens genauso genossen wie ich.

Weihnachten scheint dieses Jahr in Deutschland auch nicht das Wahre gewesen zu sein, zumindest was das Wetter angeht. Da war ich dann schon ganz froh über meine 30°C und Sonnenschein.
Der Weihnachtsmorgen war für Lynn und mich schon super schön. Eigentlich wollte ich gar nicht so früh aufstehen, aber es wurde bei uns im Annex angerufen, dass die Post da ist und Lynn war noch in ihrem Zimmer, also bin ich schnell zur Rezeption gegangen, um ihr Paket anzunehmen. Dann habe ich mein und ihr Paket genommen und bin zu ihrem Zimmer gegangen. Ich war total aufgeregt, weil sie am Tag zuvor noch traurig war, dass ihr Paket noch nicht angekommen war. Das war dann die perfekte Überraschung, um Weihnachten einzuläuten. Wir haben dann gemeinsam auf ihrem Bett gesessen und unsere Geschenke ausgepackt. Es war natürlich schon komisch das morgens und ohne die Familie zu tun, aber es hat wirklich Spaß gemacht. Noch mal einen riesen Dank an meine Familie und Franzi, dass ihr mir so eine Freude gemacht habt! Anschließend sind wir nach Camps Bay zum Strand gefahren und haben uns dort noch ein wenig in die Sonne gelegt. Ein paar von uns haben einen Schneemann aus Sand gebaut. Da habe ich aber leider kein Foto von gemacht, sah aber echt süß aus. Wir hatten auch ein paar Weihnachtsmützen dabei und haben ein paar Fotos gemacht. 
Anschließend sind wir dann zurück zum Children's Home gefahren und dort waren die Vorbereitungen für das sogenannte Braai (Grillen) auch schon im vollen Lauf. Wir haben dann gemeinsam zu Abend gegessen, Musik gehört und man hat sich gefühlt wie in Deutschland im Sommer. Sonderlich weihnachtlich war das Ganze natürlich nicht, aber es war trotzdem ein sehr schöner Tag.

mit Lynn und Jeanne.

mit Lynn.
Nach dem Essen habe ich noch mit meiner Familie geskypet, die grade das typische Weihnachtsessen hatte. Ein bisschen traurig war ich natürlich schon, aber Traurigkeit wird hier nicht lange zugelassen. Dafür ist es dann doch zu schön hier.
Abends sind wir dann noch mit fast allen ins Stones gegangen. Praktisch, dass Heiligabend auf einen Dienstag gefallen ist, denn Dienstag ist immer R10 Night. Dementsprechend lustig war die ganze Nacht dann auch noch, muss man ja nicht weiter ausführen. Aber ich kann euch sagen: Es war eine der besten Nächte hier in Südafrika.
Am nächsten Tag herrschte eine allgemeine Hangover Stimmung, deswegen ist der Großteil von uns gar nicht erst aufgestanden oder raus gegangen. Unsere beiden süßen britischen Mädels waren in Hochstimmung, da für sie am 25. Weihnachten eigentlich erst beginnt. Eigentlich hatten wir ausgemacht, dass wir nur wichteln, da es einfach zu teuer wird allen etwas zu schenken, aber Marco und Niamh haben da eine Ausnahme gemacht. Die Geschenke waren alle total witzig und wurden größtenteils in einem Spielzeuggeschäft ergattert. Es wurden Wasserpistolen, eine Flöte, so etwas wie eine Pistole, aus der Plastikpfeile kommen, mit denen man auf eine kleine Dartscheibe schießen konnte. Ich habe eindeutig das beste Geschenk bekommen..

Ja, einen Pool, Badekappe und Taucherbrille. Diese Geschenke haben uns dann auch wirklich den Tag versüßt, der dann am Ende noch in einer riesen Wasserschlacht geendet hat. Das waren eindeutig heiße und nasse Weihnachtstage. Mal was ganz Anderes.

Am 27.12. hatte meine liebste Lynn dann Geburtstag. Ich war mal so frei und habe die Planung des Tages in die Hand genommen. Anna, Niamh, Marco, Lynn und ich haben uns dann auf den Weg zum West Coast National Park gemacht, um dort wieder an diesen traumhaften Strand zu fahren. Auf dem Weg dorthin haben wir der Lynn noch eine aufblasbare Ente gekauft. Der Tag dort war wirklich super schön und Abends ging es dann noch nach Kapstadt an die Long Street, wo dann noch ausgiebig gefeiert wurde. Trotz des, wie immer, erlittenen Sonnenbrands, hatten wir einen super schönen Tag.

Silvester war wirklich etwas ganz Besonderes dieses Jahr. Eine unserer Volontärinnen hier hat noch ein paar Andere von ihrer Organisation, die in Kapstadt und Umgebung in Projekten arbeiten. Einer von diesen sollte zu dieser Zeit auf ein Haus einer Gastfamilie aufpassen, da diese für zwei Wochen in den Urlaub gefahren sind. Ja, sowas gibt es hier wirklich. Hausaufpasser ist doch wohl mal ein Traumjob. Er war dann so nett uns alle für Silvester einzuladen, das hat sich auch alles erst am Nachmittag diesen Tages ergeben. Also sind wir mit mehreren Wagenladungen voll feierwütigen Volontären zu diesem Haus gefahren. Das Haus, so ein Glück, war riesen groß, mit schönem Garten, Pool und allem, was man sich nur wünschen kann. Zuerst haben wir noch gebraait und anschließend wurde es immer witziger. Wir haben die Regel aufgestellt, dass jeder, der ein deutsches Wort sagt, in den Pool geschmissen wird. Nachdem dann schon der ein oder andere in ganzer Montur rein geworfen wurde, war es dann auch bei mir soweit. Ich habe es nur schneller realisiert als die anderen, dass ich wenigstens die Zeit hatte meine Klamotten auszuziehen und in Unterwäsche in den Pool zu springen. Hätte ich nicht noch einen Bikini dabei gehabt, den ich danach dann anziehen konnte, hätte ich es so sicher nicht gemacht. Ich war nämlich die einzige Glückliche, die nach dem Pool noch trockene Klamotten hatte. Am Ende des Abends bin ich dann allerdings auch noch einmal rein geschmissen worden und im Endeffekt war die Hälfte von uns pitsche patsche nass. Als dann das neue Jahr eingeleutet wurde, habe ich doch tatsächlich angefangen zu weinen. Einige meiner liebsten Freunde hier fliegen jetzt bald nach Hause und einem wurde dann doch auf einmal bewusst, wie wenig Zeit man nur noch miteinander hat. Sandhya, Jeanne und ich lagen uns dann weinend in den Armen. Es ist schön hier so tolle und vor allem auch wahre Freunde gefunden zu haben. Nachdem diese Phase dann wieder vorbei war, wurde noch gefeiert. Typische Hausparty halt.








Am nächsten Tag herrschte wieder die gleiche Stimmung, wie nach Heiligabend, und wir haben größtenteils im Bett gelegen und einen Film nach dem anderen geschaut. Am nächsten Tag sah das Annex einfach aus, wie eine Müllhalde. Es war so schlimm, wie noch nie. Da hat es uns dann doch gepackt und wir haben uns die Zeit genommen zu putzen. Die Jungs haben sich dann auch an die Smoking Area rangetraut, die komplett mit Kisten und Müllsäcken zugestellt war. Bei der Hitze bleibt es natürlich nicht aus, dass das alles anfängt richtig richtig eklig zu werden. Unter anderem haben wir auch eine Menge Maden entdeckt. Da hat es bei uns Mädels echt aufgehört. Am Ende dieser Aktion war die Area so sauber, dass wir aus dem leeren Raum hier Matratzen geholt und draußen hingelegt haben. Dort haben Anna und ich dann den ganzen Tag rumgehangen. Zwischendurch waren wir Mädels noch einkaufen, da die Lenka am nächsten Tag Geburtstag hatte. Wir sind dann in eine andere Living Area gegangen, um dort einen Kuchen zu backen. Der Kuchen ist natürlich total verbrannt. Deswegen haben wir eine ordentliche Schicht Nutella, Streusel, Sahne und Erdbeeren draufgemacht. Am Ende sah der Kuchen schon schön aus, da wir ihn auch noch zu einer Herzform geschnitten haben. 

Abends haben wir dann mit 8 Leuten draußen auf 2 Matratzen gelegen (ganz schön kuschelig) und Pitch Perfect geschaut. Der Film ist in letzter Zeit wirklich zu meinem absoluten Lieblingsfilm geworden. Um 24 Uhr wurde dann der Kuchen rausgeholt und mit Eistee angestoßen. 
Der nächste Tag hat sich dann als ziemlich abenteuerlich rausgestellt. Wir sind mit zwei Autos losgefahren, und wollten einfach nur einen schönen Tag am Strand verbringen und Abends in Kapstadt feiern gehen. Nachdem wir dann unglaublich weit gefahren sind, da die Strände hier so dermaßen mit Touristen überfüllt sind, dass es echt nicht angenehm ist dort zu liegen, haben wir einen wunderschönen Strand entdeckt, der wirklich ziemlich leer war. Dort habe ich dann auch meinen ersten Baboon gesehen. Das war eine Affenmama mit ihrem Baby auf dem Rücken.
Das Meer dort war angenehm warm und wir haben es uns richtig gut gehen lassen. Es war aber super heiß, deswegen lag ich am Ende in T-Shirt, mit Handtuch zugedeckt und Handtuch auf dem Kopf auf meiner Decke. Ich dachte wirklich, dass ich gleich einen Sonnenstich bekomme. Mir ist schon richtig schwindelig geworden. Dann ging der Spaß aber erstmal richtig los. Die Jungs wollten etwas aus einem der Autos holen, aber das Auto war weg. Der Schock saß natürlich tief, da uns vor 3 Wochen schon mal ein Auto gestohlen wurde. Und wir waren eine gute Stunde von zu Hause entfernt. Also hat sich die erste Truppe auf den Weg gemacht und die Polizei angerufen. Wir haben die anderen erst mal an einer Tankstelle abgesetzt, wo wir uns mit der Polizei treffen wollten. Dann haben wir die anderen vom Strand abgeholt und dort hingebracht. Der Großteil von uns wurde dann in dem Polizeiwagen zum Präsidium gefahren, wo wir uns dann getroffen haben. Nach ewiger Warterei bin ich dann mit den ersten 5 los zum Children's Home gefahren. Nach einer guten Stunde kamen wir dann an. Dann bin ich wieder losgefahren, um die anderen abzuholen. Das Ganze hat mich dann über 3 Stunden gekostet und mein Rücken tat höllisch weh von diesem unbequemen Autositz. Letztendlich wissen wir nicht genau, was jetzt geschehen wird, auf jeden Fall sind wir jetzt 40 Leute und haben zwei Autos, was natürlich schon das ein oder andere Mal zu Streit geführt hat. Kapstadt konnten wir uns dann auch abschminken. Lenka tat mir wirklich leid, weil ihr Geburtstag echt total nach hinten losging. Ich war so platt von der Sonne und dem ganzen Stress, dass ich einfach nur noch ins Bett gefallen bin.

Am Montag bin ich dann mit Niamh und Marco zum Cape Point/Cape of Good Hope gefahren. Der Trip war echt super, wir hatten eine Menge Spaß, sind ein bisschen rumgeklettert und wollten eigentlich noch runter zum Strand wandern.








Auf diesem Foto kann man ganz schwach den Strand erkennen.
Leider kam es zu dieser Wanderung nicht mehr, da ich Sand oder sonst was in mein Auge bekommen und die Schmerzen meines Lebens hatte. Ich konnte es weder auf noch zu machen, das war schrecklich. Also haben wir uns auf den Weg nach Kapstadt in die Schishabar gemacht und dort noch ein wenig gechillt. Abends bin ich dann tot ins Bett gefallen und habe glücklicherweise von Lenka Augentropfen bekommen.
Das sah dann schon ziemlich ungesund aus. 

Am nächsten Tag habe ich dann nicht viel gemacht, hatte Abends mal wieder Nachtischicht bei den Kleinen. War super schön, die waren wie immer richtig süß.

Heute habe ich dann einen kleinen Anfall von dem Wunsch nach Veränderung bekommen und mir einen Pony geschnitten. Der ist ein bisschen zu kurz geworden, aber das wächst ja auch nach. Hier interessiert es eh keinen so genau.


Da die Sandhya leider am Sonntag schon geht, haben wir uns heute nochmal einen schönen Tag zusammen gemacht. Waren in einem süßen Café/Restaurant hier in Durbanville, haben Milchshakes getrunken, was gegessen, Kuchen gegessen und einfach ewig dort gesessen. Außerdem haben wir Henna Farbe dabei gehabt und sie hat mir ein Henna Tattoo in die Handfläche gemalt.

 Es war so schön, und ich bin so traurig, da sie ja in der Schweiz wohnt und da kann man auch nicht mal eben hinfahren. Aber wir werden uns auf jeden Fall wieder sehen, da zweifele ich nicht dran.

Jetzt liege ich im Bett, mit nassem Waschlappen auf der Stirn und zwinge mich dazu den Beitrag noch zu Ende zu schreiben. Momentan geht hier wieder irgendwas rum und ich habe auf einmal so Hitze bekommen und dachte, dass ich mich übergeben muss. Habe mich schnell auf mein Bett geschmissen und Lenka hat mir einen Ventilator aufgestellt. Jetzt geht es mir schon ein bisschen besser.
Drückt mir die Daumen, dass ich nicht richtig krank werde!











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