Mein Projekt

Ich arbeite nun für 11 Monate in dem Durbanville Children's Home in Durbanville, einem Vorort von Kapstadt. Das Kinderhuis bietet Kindern den Schutz, den sie brauchen, nachdem sie aus ihren Familien geholt wurden, die sie auf jegliche Art und Weise missbraucht haben.

"All children have wings, we teach them how to fly"

Montag, 25. November 2013

Educate yourselves, to liberate yourself..


Stephen Marley - Made in Africa

Letzte Woche haben Jil, Lynn und ich überlegt, was wir an unserem freien Wochenende denn Schönes machen können. Da wir auf die ganzen Reiseführer keine Lust mehr hatten, haben wir einfach mal bei Googlemaps geschaut und eine wunderschöne Lagune entdeckt. Diese Lagune lag mitten in dem West Coast National Park und liegt gut 100km von Durbanville entfernt. Samstag Morgen haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Wir haben uns dummerweise auf mein Navi verlassen und sind dann bestimmt 40km Umweg gefahren. Aber wir haben die ganze Zeit Musik gehört, gesungen und richtig gute Laune gehabt. Als wir dann nach hundertmal abbiegen endlich die Straße erreicht haben, der wir dann noch 70km folgen mussten, war ich sooo glücklich. Bis dahin war das Fahren nämlich total stressig, da das Navi ständig die Route neu berechnet hat und wir nie genau wussten, wo wir herfahren müssen. Die Straße, die wir dann eine gefühlte Ewigkeit entlang gefahren sind, ging einfach mitten durch das Nichts. 
Man hätte meinen können, dass die Fahrt auf dieser Strecke langweilig wird, aber mit Jil und Lynn ist es nie langweilig. Das Navi hat uns dann angezeigt, dass wir endlich mal abbiegen müssen. Wir waren im ersten Moment sehr verwundert, da es links direkt in den West Coast National Park ging. Aber ich erinnerte mich dann an das, was ich zuvor gelesen hatte und zwar, dass Kraalbaai in einem National Park liegt. Natürlich schlau sowas zu vergessen. Wir haben erst gezögert, weil wir pro Person R60 zahlen mussten, aber haben uns dann zum Glück dafür entschieden weiter zu fahren. In dem Prospekt, was wir erhalten haben war eine Liste von Tieren, die man dort sehen kann, unter anderem Zebras, Strauße, Schildkröten, Cape Kobras, eine Anzahl verschiedener Böcke und diverse Käfer. Unsere Laune ist immer mehr gestiegen, da wir dann natürlich total aufgeregt waren und unbedingt die Tiere sehen wollten. Wir haben dann auch einige Abzweigungen genommen, sind ausgestiegen, haben die Augen wachsam offen gehalten, konnten aber leider nichts entdecken. Wir waren schon ziemlich enttäuscht, aber haben die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Die Straßen waren teilweise einfach nur aus rotem Sand, nirgendwo Zivilisation, wir hatten das Gefühl alleine in diesem Gebiet zu sein.


Mit Hilfe des Parkplans, den wir am Eingang erhalten haben, haben wir uns dann langsam unserem Ziel genähert: Kraalbaai. Ein wunderschöner Strand an der unglaublichen Langebaan Lagune. Die Lagune trägt unter anderem auch den Namen Shark Bay, was uns zuerst ziemlich verschreckt hat, aber damit sind Sandhaie gemeint. Ich habe vorher noch nie etwas von denen gehört, habe dann auch ein bisschen im Internet recherchiert und herausgefunden, dass dieser nicht aggressiv sind und eigentlich ganz lieb. Außerdem stand dort geschrieben, dass das Wasser dort sehr klar und weitläufig flach ist, also dachte ich mir, dass die Haie uns keinen Schrecken einjagen können, da wir entweder gar keine sehen oder wenigstens früh genug registrieren würden. Als wir die Lagune endlich erblickten waren wir überwältigt von der Schönheit. Das Wasser war türkisblau, die Strände weiß und menschenleer.
Man könnte meinen wir wären mitten in der Karibik. Abgesehen von dem Steg, ein paar Hausbooten, die man übrigens mieten kann, und ein paar vereinzelten Menschen, war dort nur die pure Natur vertreten. Wir haben also geparkt, unsere Sachen genommen und sind zum Strand runter gelaufen. Ich glaube ich habe in den letzten Monaten hier noch nie so eine Stille genossen. Egal, wo man ist, es ist immer laut und geräuschvoll, aber dort herrschte einfach nur eine wundervolle Stille. Das Wasser lag ruhig da, keine Autos, Motoren, Musik, Menschen... Es waren angenehme 30°C und es wehte ein leichter Wind, über den man schon glücklich war, sonst hätte man es nicht so gut in der Sonne ausgehalten. Total geschafft und verschwitzt von der langen Fahrt sind wir sofort ins Meer gerannt, das Wasser hatte die perfekte Temperatur und tat so unglaublich gut. Der Boden hatte nur ein bisschen was von Treibsand, das war nicht ganz so angenehm, aber wieso sollte man sich an einem Ort wie diesem an sowas stören lassen. 


Ich hatte mir immer vorgenommen "Der Schwarm" von Frank Schätzing nochmal zu lesen, dummerweise habe ich das Buch zu Hause vergessen, was mich dann dazu veranlasst hat das Hörbuch runterzuladen. Also lag ich dort am Strand und habe das Hörbuch gehört. Zwischendurch habe ich dann mal in dem Prospekt geblättert und festgestellt, dass der Nationalpark schon um 18 Uhr schließt. Nach ein paar Stunden haben wir uns dann auf den Weg gemacht. Wir wollten die Zeit noch nutzen, um noch ein wenig herumzufahren, da wir die Hoffnung auf ein paar Tiere noch immer nicht aufgegeben hatten. Endlich sind wir fündig geworden. Es war zwar "nur" eine Schildkröte, aber wir haben uns da total drüber gefreut und die war auch super niedlich. 

 Je genauer wir geschaut haben, desto mehr Schildkröten haben wir entdeckt. Es saßen sehr viele immer wieder am Straßenrand, man musste sehr vorsichtig sein, da die sich manchmal auch auf den Weg machten, um die Straße zu überqueren. Von da an haben wir immer häufiger Tiere gesehen. Wir wollte natürlich unbedingt ein Zebra sehen, aber das haben wir leider nicht. Dafür eine Schlange und einige Sträuße.

Einmal mussten wir ziemlich stark bremsen, da zwei Sträuße einfach mitten über die Straße stolziert sind. Ich fand das super aufregend und freue mich schon auf eine Safari Tour. Auf der Rückfahrt sind wir dann an Buffelsfontein vorbeigefahren und ich habe aus sehr weiter Entfernung einen Büffel gesehen. Nach einiger Zeit konnte man auch den Tafelberg wieder sehen und der Anblick an diesem Abend war atemberaubend, da man ganz genau beobachten konnte, wie sich das sogenannte Tafeltuch über den Berg legt. Ziemlich ausgehungert haben wir uns dann dafür entschieden, noch was zu Essen zu holen, und als wir dann wieder in Durbanville angekommen waren und geparkt hatten, haben wir folgendes Auto vor uns stehen gehabt und uns gar nicht mehr eingekriegt vor Lachen. Was fällt euch daran auf?
Und, nein, ich meine nicht das Playboybunny auf der rechten Seite. 

Gestern waren hier gut 36°C, der heißeste Tag bis jetzt. Wir sind zum Bloubergstrand gefahren und da ich ja aus dem letzten Sonnenbrand gelernt habe, habe ich mich eingecremt, aber auch ziemlich schnell gemerkt, dass das bei dieser Sonne wahrscheinlich gar nichts bringt, deswegen lag ich unter meinem Handtuch und habe als Einzige keinen Sonnenbrand abbekommen. Die Wellen waren leider sehr hoch, sodass wir nicht richtig ins Meer gehen konnten. Ich bin einmal ein bisschen weiter rein gelaufen und plötzlich hatte ich keinen Boden mehr unter meinen Füßen, zu allem Überfluss wurde ich dann noch so von einer Welle erwischt, dass ich weder vorwärts noch rückwärts kam. Mir stand der blanke Schock wohl ins Gesicht geschrieben und nachdem ich dann wild um mich geschlagen habe und anschließend endlich aus dem Meer raus war, wurde ich total ausgelacht, da ich wohl mit aufgerissenen Augen und offenem Mund eine lustige Figur abgegeben habe. Wir waren nur 3 Stunden am Strand, da man schon langsam merkte, wie einem leicht schwindelig und schlecht wird. Die Sonne war einfach zu stark und die Luft zu heiß. Total geschafft bin ich dann nach dem Duschen einfach nur noch in mein Bett gefallen und hab den Schock/Ekel meines Lebens bekommen. Zuerst bemerkte ich nur auffällig viele kleine Fliegen in unserem Zimmer. Nach genauerem gucken, mit Taschenlampe bewaffnet, habe ich gesehen, dass wir an unserer Fensterfront eine ganze Ameisenstraße hatten. Es waren hunderte kleine Fliegen und Ameisen. Ich kann sowas gar nicht haben, bin total in Panik geraten, und habe mir dann Insektenspray geborgt und bin damit komplett eskaliert. Nach ein paar Minuten waren dann alle tot und ich konnte fegen und putzen. Lenka hatte einen Blumenstrauß zum Trocknen aufgehangen, wir vermuten, dass die deswegen hier waren. War vielleicht auch nicht schlauste Idee den direkt neben das Fenster zu hängen. Sonderlich wohl habe ich mich dann erstmal nicht mehr gefühlt, aber heute geht es wieder.
Ich muss jetzt auch wieder an die Arbeit, heute Morgen war es schon sehr anstrengend, da wir viel mehr Donations als sonst bekommen haben und ich einfach 1 Stunde länger als sonst gebraucht habe und heute muss ich dann bis 19:45Uhr ca arbeiten. Also schönen Tag euch noch! 




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